Unsere Schweizer Umfrageteilnehmer wünschen sich eine stärkere Personalisierung bei allen Versicherungsprodukten. Die überwiegende Mehrheit ist bereit, persönliche Daten weiterzugeben, wenn sich dadurch Personalisierung, Preis und andere Faktoren verbessern. Allerdings sind jüngere Menschen weniger geneigt, Produkte direkt beim Versicherer zu kaufen. Befragte mit höherem Einkommen sind seltener an Beratung interessiert. Die Einstellungen dieser besonders wichtigen Gruppen stellen eine weitere Herausforderung für eine Branche dar, die bereits unter Druck steht. Es gilt, die vorhandenen Daten über die Vorlieben und Gewohnheiten der Kunden zu verbessern, um attraktive Angebote zu schaffen, mit denen Versicherer sich im wettbewerbsintensiven Markt differenzieren können.
"In der Vergangenheit haben Versicherer Mikropersonalisierung vorwiegend durch eine Produktlinse betrachtet. Das ist schwer mit der Natur der Versicherung zu vereinbaren, die auf einer zufälligen Risikoverteilung beruht. Die Fortschritte in der Datentechnologie, KI und Analytik eröffnen den Versicherern jedoch eine neue Perspektive auf die Personalisierung. Eine Perspektive, die nicht nur auf dem Produkt selbst beruht, sondern darauf, wie es zu den Lebensentscheidungen und der persönlichen Situation jedes Kunden passt. Daten werden für Versicherer zu einer Kernkompetenz, genau wie Risikobewertung oder Preisgestaltung. Wer am besten versteht, wie man Daten gewinnt, analysiert und vor allem handelbar macht, hat das grösste Potenzial, sich vom Wettbewerb zu unterscheiden und Kunden in diesem reifen und kompetitiven Markt zu gewinnen."
Manfred Ebling, Managing Principal & Leiter Versicherungen Schweiz
METHODIK
Die Interviews für unsere globale Versicherungsstudie 2023 wurden im Februar und März 2023 in Belgien, Brasilien, Kanada, der Greater Bay Area (ohne Hongkong), Deutschland, Hongkong, Italien, Malaysia, Polen, Singapur, der Schweiz, Thailand, den USA und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Befragt wurden 13.750 Versicherungsnehmer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Es handelt sich um eine quantitative Studie, durchgeführt unter Verwendung diverser Stichprobenverfahren (soziale und Werbenetzwerke). Es wurden länderrepräsentative Kennzahlen (Standort, Alter und Geschlecht) verwendet.
